Die Frage „Wie kann ich aussteigen?“ beschäftigt Unternehmen auf der ganzen Welt. In Europa war das Problem jedoch schon immer dringlicher. Wie oft fusionieren die größten Unternehmen und Industriezweige Europas oder tätigen Großakquisitionen? Sicherlich nicht oft genug.
Dies trägt dazu bei, dass europäische Startups in die USA abwandern. Die USA sind einer der wenigen Orte, an denen man eine anständige Größe erreichen und an eine globale Technologieplattform verkaufen oder an die Börse gehen kann.
Ein neuer, etwas eigenständiger deutscher Private-Equity-Fonds wurde aufgelegt, um dieses Problem auf nationaler Ebene und vor allem in Deutschland zu lösen.
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Wer ist Flex Capital?
Die Berliner Private-Equity-Firma FLEX Capital hat Berichten zufolge einen zweiten Fonds mit einem Volumen von 300 Millionen Euro aufgelegt, um die Konsolidierung mittelständischer deutschsprachiger Technologieunternehmen zu erleichtern. Diese neuartige Verwendung von Private-Equity-Kapital unterscheidet FLEX von der Norm für PE-Firmen.
Christoph Jost, Peter Waleczek, Felix Haas, Jan Becker, Andreas Etten und Dr. Robert Wuttke sind nur einige der namhaften europäischen Unternehmer, die gemeinsam mit Dachfonds und institutionellen Anlegern aus Europa und den USA in das Unternehmen investiert haben.
Es gibt ein Zeitfenster der Möglichkeiten. Einer Schätzung zufolge gibt es in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) 11.000 Internet- und Softwarefirmen. Diese Unternehmen erwirtschaften typischerweise einen Jahresumsatz zwischen 5 und 30 Millionen Euro.
Um die notwendige Stärkung unserer Softwarebranche in der DACH-Region durch Innovation und Wachstum zu erreichen, müssen laut FLEX Capital-Geschäftsführer Christoph Jost „mehr Kapital und Know-how in erfolgreiche und bereits branchenführende Software- und Tech-Unternehmen fließen.“ Mit dem neuen Fonds können auch künftig Investitionen in „außergewöhnliche Unternehmer und Management-Teams getätigt werden, die einen kompetenten Partner für den Ausbau ihres Software-Geschäfts suchen.“
Nitrado (Multiplayer-Game-Hosting), ComX (Business-to-Business Sales Enablement Plattform), die EVEX-Gruppe (Software für Augenärzte und Audiologen) und die OMS-Gruppe (Software für Output-Management) sind nur einige der 13 mittelständischen Softwareunternehmen, die FLEX Capital seit seiner Gründung im Jahr 2019 übernommen hat.
Die Vision von Flex Capital
Felix Haas, Mitbegründer von Amiando und IDnow sowie Gastgeber von Bits & Pretzels, Deutschlands größtem Unternehmer-Event, ist einer der Investoren von FLEX Capital.
Haas erläuterte mir die FLEX-Strategie genauer: „Wir kaufen 51 bis 100 Prozent eines Unternehmens. Dabei konzentrieren wir uns auf die weniger erfolgreichen Software-Unternehmen (mit einem Umsatz von 15 Millionen Euro und einem Gewinn von 3 Millionen Euro) und bündeln diese dann mit zwei oder drei anderen Unternehmen. Wenn diese Unternehmen eine bestimmte Größe erreichen, werden sie für einen Börsengang oder den Verkauf an „normale“ Private-Equity-Unternehmen vorbereitet.“
Zu diesem Zeitpunkt wird ein weitaus größerer Marktführer (sagen wir, einer mit 100 Millionen Euro Umsatz und 20 Millionen Euro Gewinn) entstehen.
Wenn Haas Recht hat, könnte dies eine großartige neue Exit-Option für deutsche Unternehmer sein. Und angesichts der aktuellen negativen makroökonomischen Tendenz ist das manchmal auch gut, insbesondere wenn man als junges Unternehmen Schwierigkeiten hat, Kapital aufzutreiben und nach einem Ausweg zu suchen.
Vorgestelltes Bild: FlexCapital
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