Am Mittwoch kündigte Google an, dass es den Einsatz von Technologien, die einzelne Nutzer verfolgen, während sie sich im Internet bewegen, schrittweise einstellen werde. Die Entscheidung signalisiert einen bedeutenden Wandel für die digitale Werbebranche.
Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, die Unterstützung von Cookies von Drittanbietern in seinem Chrome-Browser bis zum Jahr 2022 einzustellen. Google hat nun klargestellt, dass es nicht nach Alternativen oder Ersatztools suchen wird, um das Nutzerverhalten zu verfolgen und gezielte Anzeigen zu schalten.
David Temkin, Produktmanagementleiter bei Adds Privacy and Trust, schrieb in einem Blogbeitrag: „Damit das Internet für alle offen und zugänglich bleibt, müssen wir alle mehr für den Schutz der Privatsphäre tun – und das bedeutet nicht nur ein Ende für Drittanbieter-Cookies, sondern auch für alle Technologien, die zum Verfolgen einzelner Personen beim Surfen im Internet verwendet werden.“
Den vollständigen Beitrag können Sie hier lesen: Kurs auf ein Web, in dem der Datenschutz an erster Stelle steht
Google fügte außerdem hinzu, dass es APIs implementieren werde, um das Tracking auf individueller Ebene zu verhindern und so die Privatsphäre im Internet zu wahren. Das Unternehmen wird Methoden wie die Gruppierung von Benutzern in Gruppen und die Datenaggregation einsetzen, um die Privatsphäre zu erhöhen. Google hat diese Tools in seiner Privacy Sandbox getestet, um einen Weg zu finden, weiterhin Online-Werbung zu schalten, ohne die Privatsphäre des Einzelnen zu beeinträchtigen.
Das Unternehmen wird weiterhin die gezielte Ansprache von Nutzern über seine Dienste hinweg unterstützen, darunter YouTube, Gmail und die Suche. Wenn ein Nutzer in seinem Google-Konto angemeldet ist, können Werbetreibende gezielte Anzeigen in den Diensten von Google schalten.
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Derzeit verwendet die Werbeplattform von Google Cookies von Drittanbietern, um zielgerichtete digitale Anzeigen zu schalten. Bereits im Januar kündigte das Unternehmen an, die Verwendung von Cookies von Drittanbietern bis zum Jahr 2022 einzustellen. Gemessen an seinem Ausgabenanteil ist Google derzeit das weltweit größte Unternehmen für digitale Werbung. Temkin erklärt in seinen Beiträgen, dass Tracking-Methoden „den steigenden Erwartungen der Verbraucher an den Datenschutz nicht mehr gerecht werden und auch den sich schnell entwickelnden regulatorischen Beschränkungen nicht standhalten und daher keine nachhaltige langfristige Investition darstellen“.
Viele Konkurrenten des Unternehmens und andere Mitglieder des Werbeökosystems haben Googles Entscheidungen aufmerksam verfolgt. Was Google beschließt, wird enorme Auswirkungen auf den gesamten digitalen Werbebereich haben.
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