Das Geheimnis des CFO für die globale Geschäftsexpansion

Die wachsende Notwendigkeit zur internationalen Expansion

Für viele Unternehmen ist die internationale Expansion keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Eine Expansion ins Ausland kann Unternehmen, die in ihrem Heimatland an Marktanteilsbeschränkungen stoßen, neue Umsatzmöglichkeiten eröffnen. Sie kann ausgereiften Produkten neues Leben einhauchen, die in ihrem Heimatmarkt das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben, in einem anderen Markt aber noch konkurrenzfähig sein könnten. Indem sie ihre Konkurrenten in einem neuen Markt schnell überflügeln, können Unternehmen möglicherweise auch First-Mover-Vorteile nutzen. Unternehmen versuchen nicht nur, neue Märkte zu erschließen, sondern suchen auch zunehmend im Ausland nach Talenten. Dank der Technologie ist es heute möglich, eine Belegschaft aufzustellen, die genauso verteilt ist wie ihre Lieferkette. Arbeitgeber haben jetzt Zugriff auf die besten Mitarbeiter, die sie kriegen können, wo immer sie sich befinden und in manchen Fällen sogar unabhängig davon, wo diese Mitarbeiter arbeiten möchten.

Das Verfolgen und Erreichen dieser Ziele kann aufregend sein. Es kann aber auch mit Herausforderungen verbunden sein, insbesondere für Unternehmen, die nicht daran gewöhnt sind, sich im rechtlichen, regulatorischen und kulturellen Terrain eines unbekannten Standorts zurechtzufinden. In einer neuen Umfrage unter leitenden Finanzmanagern von Unternehmen, deren Expansion ins Ausland Teil ihrer langfristigen Strategie ist, gaben 51 % an, dass rechtliche, HR- oder Steuer-Compliance-Herausforderungen ein erhebliches Hindernis für die Umsetzung ihrer internationalen Strategie darstellten. Die Umfrage wurde von CFO Research in Zusammenarbeit mit Globalization Partners durchgeführt.

Herausforderungen bei der internationalen Expansion

Die Liste der Herausforderungen kann entmutigend sein, ganz gleich, wie hoch Ihre Ziele auch sein mögen. Ein Unternehmen, das beispielsweise in Irland einen einzelnen Vertriebsmitarbeiter einstellt, muss mit denselben rechtlichen und kulturellen Herausforderungen fertig werden wie ein Unternehmen, das ein Vertriebszentrum mit zehn Mitarbeitern in Brasilien oder eine Produktionsstätte mit 200 Mitarbeitern in Vietnam besetzt. Selbst Erfahrungen und Erfolge in der Vergangenheit in einem Land können keinen Erfolg oder schnelle Ergebnisse in einem anderen Land garantieren, da Gesetze und kulturelle Normen von Region zu Region sehr unterschiedlich sein können. In den USA liegt die Urlaubsgewährung im Ermessen des Arbeitgebers. In vielen Ländern gibt es jedoch gesetzliche Vereinbarungen, die den Mitarbeitern bezahlten Urlaub sowie Gehaltserhöhungen, Gewinnbeteiligungen und Prämien gewähren. In Mexiko haben Mitarbeiter laut Bundesgesetz Anspruch auf ein Weihnachtsgeld in Höhe von 15 Tagen Normallohn, das die Arbeitgeber bis zum 20. Dezember zahlen müssen, andernfalls drohen Geldstrafen. Unternehmen, die diese Normen nicht einhalten, können sowohl mit den lokalen Behörden als auch mit den Erwartungen der Mitarbeiter in Schwierigkeiten geraten.

Auch die Liste der Verantwortlichkeiten, die Unternehmen bei der internationalen Expansion übernehmen, ist lang. Allein aus rechtlicher und regulatorischer Sicht kann die Einstellung auch nur eines einzigen Mitarbeiters im Ausland die Gründung einer Tochtergesellschaft oder einer regionalen Niederlassung als Arbeitgeber, die Registrierung bei den Steuerbehörden, die Eröffnung lokaler Bankkonten, den Erwerb lokaler Handelszertifizierungen und die Verwaltung der Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie der Mitarbeiterleistungen gemäß den lokalen Gesetzen und Vorschriften erfordern. Normalerweise müssen Unternehmen lokale Buchhalter und Anwälte einstellen, um die Einhaltung all dieser Bereiche sicherzustellen. Je nach Land kann es drei bis zwölf Monate dauern, bis ein Unternehmen Fuß fassen kann.

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